Akne

Akne
Ạk|ne 〈f. 19; unz.; Med.〉 eine von den Talgdrüsen ausgehende, bes. in den Entwicklungsjahren vorkommende eitrige Hauterkrankung: Acne vulgaris; Sy Hautfinnen [grch., „Hautblüte im Gesicht“, vermutlich Entstellung von akme „Blüte“]

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Ạk|ne, die; -, -n [falsche Lesart von griech. akme̅̓, urspr. wohl = Spitze] (Med.):
mit Knötchen- u. Pustelbildung einhergehende Entzündung der Talgdrüsen.

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Ạkne
 
[wohl sprachliche Entstellung von griechisch akme̅́ »Spitze«, »Gipfel« (auch »Hautausschlag«)] die, -/-n, Finnenausschlag, Ạcne vulgaris, häufige, chronische, multifaktorielle Hauterkrankung der Entwicklungsjahre und seltener des Erwachsenenalters; die Akne beginnt oft in der Pubertät auf der Grundlage einer genetischen Komponente, Seborrhö und einer zu Talgstau führenden Verhornungsstörung (Hyperkeratose) der Haarfollikel und Talgdrüsenausführungsgänge. Außerdem sind eine hormonelle Fehlregulation (prämenstruelle Verschlimmerung) sowie Corynebakterien und Staphylokokken an der Entstehung beteiligt. Durch Ansammlung von Horn und Fett in den Follikeln kommt es durch Verstopfung zur Bildung von Mitessern (Acne comedonica), eventuell mit sekundärer perifollikulärer Entzündung, zur Bildung von entzündlichen Knötchen (Papeln) und zur Ansammlung von Eiterpusteln (Acne papulopustolosa) beziehungsweise zur Bildung von Retentionszysten (Acne cystica) und Abszessen mit Einschmelzungsherden und späterer narbiger Abheilung (Acne conglobata). Die Acne excoriata entsteht durch intensives Quetschen und Kratzen. Die Erkrankung tritt vorwiegend im Gesicht sowie im Bereich von Brust, Schulter und Rücken auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
 
Die oft langwierige Behandlung wird örtlich und allgemein durchgeführt. Die Lokalbehandlung berücksichtigt Waschungen mit Syndets, Mitesserentfernung, Dampfbäder und Packungen, Schälkuren mit Salicylsäure oder Vitamin-A-Säure, aber auch antibakterielle und sebostatische Mittel, z. B. Antibiotika und Benzoylperoxid sowie UV-A-Bestrahlungen. Dabei haben sich fettfreie beziehungsweise -arme Lösungen, Lotionen, Gele und Cremes bewährt. Die Allgemeinbehandlung wendet bei schweren Fällen v. a. Antibiotika (z. B. Minocyclin), Vitamin-A-Säure (Isotretinoin) sowie bei Frauen östrogen- beziehungsweise antiandrogenbetonte Arzneimittel an.
 
Akneartige Hautveränderungen (Acne venenata) kommen beruflich bedingt durch Umgang mit einigen chlorierten Kohlenwasserstoffen, z. B. Chlornaphthalin, Chlorphenol (Chlorakne), Teerdämpfen (Teerakne), Petroleum, Schmieröl und deren Ersatzmitteln (Ölakne) sowie Dioxin (Seveso-Gift) vor. Aber auch Arzneimittel können Hauterkrankungen dieser Art bewirken, z. B. jod- und bromhaltige Präparate (Jodakne, Bromakne) sowie Corticoide, Androgene oder die Vitamine B6 oder B12.
 
Bei Tieren kommt eine der Acne vulgaris des Menschen entsprechende altersabhängige Erkrankung nicht vor. Am häufigsten finden sich eitrige Haarbalgdrüsenentzündungen an mechanisch stärker beanspruchten Hautregionen (Sattel- und Geschirrlage, Liegestellen, Lippen u. a.).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Hautdrüsen: Schweiß-, Duft- und Talgdrüsen
 

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Ạk|ne, die; -, -n [falsche Lesart von griech. akme̅́, ↑Akme] (Med.): mit Knötchen- u. Pustelbildung einhergehende Entzündung der Talgdrüsen.

Universal-Lexikon. 2012.

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